Ausstellung Salzburg - Atelier Elsbeth Bellartz

Die deutsche Künstlerin Cornelia Klara Poupard präsentiert hier eine Sammlung von etwa zwanzig Fotografien, eines ihrer beliebtesten Medien. In Schwarzweiß und in Farbe, gestochen scharf und verschwommen vermischen sich die überlagerten Bilder zu einer wahren Poesie.

Auf den ersten Blick können diese gekonnt durch Transparenzeffekte aneinandergereihten Bilder überraschend wirken, sogar komisch und dichotomisch. Dieser Eindruck täuscht jedoch. Ein roter Faden zieht sich durch die Sammlung und verbindet sie in harmonischer Ästhetik. Die Künstlerin spielt mit den Symbolen und den Farben Frankreichs unter dem alten Regime des 19. Jahrhunderts. Sie verbindet sie mit den zeitgenössischen Farben und Symbolen. So zum Beispiel stellt sie die königlichen dick aufgeplusterten voluminösen Kleider in den auffälligen Farben eines Paradiesvogels unseren heutigen Kleidern gegenüber. Mit Hilfe der Techniken, die sie verwendet und dieser Konfrontation der Epochen gelingt es der Künstlerin zu unterstreichen wie modern die Architektur von Versailles ist und wie prunkvoll der Königshof von Ludwig XVI und Marie Antoinette war.
Schon seit langer Zeit ist Cornelia Klara Poupard fasziniert von dieser weiblichen Figur und ihrem tragischen Schicksal. Daher versucht sie immer wieder aufs Neue den Fetisch Marie Antoinette zu thematisieren. Ihre Silhouette, ihre Schönheit ihre Eleganz und ihre Kultur dringen in jedem ihrer Bilder in Form eines Dekorelements, eines Modeaccessoires oder eines Stilelements auf erstaunlich sichtbare Weise durch. Die Künstlerin geht dabei deutlich weiter als nur die historische Sicht auf Marie Antoinette zu betrachten. Das Tondo, die runde verherrlichende Form ihrer Bilder ist ganz allgemein immer in irgendeiner Weise mit dem Allegorischen und dem Religiösen verbunden. In diesem Zusammenhang erinnert sie an den Gedanken von Perfektion in einer versteckten Welt, und zwar die der Frau im 18. Jahrhundert, welche Marie Antoinette auf perfekte Weise verkörperte. Das vorliegende Formet erlaubt es uns ebenso in zwei intime Welten gleichzeitig einzudringen: die Welt einer Königin in ihrem Ankleidezimmer und die Welt der Künstlerin und damit in die Kluft zwischen den Welten. Diese Kreise oder Blasen stellen in Wirklichkeit den Schlüssel zum Verständnis für die Inspirationsquellen der Künstlerin, ihre Einflüsse und vor allem ihre Intimität dar. Jedes der Bilder könnte auch durch ein Schlüsselloch hindurch gesehen werden, dank dessen der Betrachter das entdecken aber eben nicht darin eindringen kann, was vielleicht das größte Geheimnis der Menschheit ist: ihre Träume. Die Künstlerin teilt also mit und das Schändliche, wo sich Wirklichkeit, das Wunderbare und die extravagante Fantasie mischen. Die Erinnerung daran ist hier in Form von Fragmenten wiedergegeben und freigesetzt. Der Betrachter kann ganz nach seinem Geschmack das Puzzle wieder zusammensetzen oder aus den Fragmenten sein ganz eigenes Bild erstellen. (Aurélie Gavoille)
 
 
ATELIER ELSBETH BELLARTZ
SALZBURG, ERHARDPLATZ 1
 
Ausstellungsdauer:
18. Okt. bis 15. Nov. 2019
 
Öffnungszeiten Atelier: 
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
16 Uhr bis 18 Uhr